Rezension zum Buch Seven Summits

Auf den höchsten Bergen der sieben Kontinente

Buntes Welt-Panorama

Sieben auf einen Streich – wenn es so einfach wäre wie im Märchen… Die Seven Summits haben Jörg Stingl insgesamt sieben Jahre seines Lebens beschäftigt. Erfahrungen und Erlebnisse auf den höchsten Bergen der sieben Kontinente hat er, gemeinsam mit dem erfahrenen Co-Autor Thomas Treptow, in seinem neuesten Buch zusammengefasst.

Mehr als in früheren Büchern, stehen diesmal die Menschen im Mittelpunkt, die Jörg Stingl bei seinen Expeditionen begleiten oder die sie erst ermöglicht haben. Wie überhaupt die Bergbesteigungen nur die eine Hälfte der Anstrengung sind – die Mühen der bürokratischen Ebene, um überhaupt in die Nähe der Berge zu kommen, sind auch nicht zu verachten.

Es ist beeindruckend zu lesen, mit welchem organisatorischen Aufwand Jörg Stingl seinen Traum verwirklicht, den jeweils höchsten Berg der sieben Kontinente zu bezwingen. Da sind (oft nicht ganz billige) Genehmigungen einzuholen, Transportwege zu klären, Begleiter zu finden, auf die man sich auch in schwierigen Situationen verlassen kann. Aber selbst ein Familienausflug kann auf einen der Seven Summits führen.

Jörg Stingl und Thomas Treptow erzählen lebendig und mit vielen Anekdoten am Rande – Begegnungen mit Einheimischen, Reisegefährten, Lebensgeschichten. Ein buntes Welt-Panorama, nicht immer nur in fröhlichen Farben. Ein Lesebuch darüber, wie man sich einen Traum verwirklichen kann – und das muss nicht unbedingt der von den Seven Summits sein.

Text: Matthias Zwarg
Leiter des Buchprogramms der Freien Presse



Traumtouren ganz weit und ganz nah

Nachdem nunmehr jeder Berg auf der Welt erklommen ist, von beiderlei Geschlechtern sowie mit und ohne künstlichem Sauerstoff, heißt die neue Herausforderung der Alpinisten „Seven Summits“.
Die Sieben Gipfel also, die höchsten Berge eines jeden Kontinents. Der Chemnitzer Jörg Stingl ist der erste Deutsche, der die „Seven Summits“ ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff bestieg. Genau genommen bezwang er zwischen Mai 2001 und April 2007 acht Gipfel, weil die höchste Erhebung für Australien / Ozeanien unter den Gelehrten umstritten ist.

Um alle Zweifel auszuräumen, kletterte der Profi-Bergsteiger deshalb sowohl auf den Mount Kosciuszko (Australien/2228m) als auch auf die Carstensz-Pyramide (West-Papua/4884m). Die anderen Herausforderungen hießen Mount Everest (Asien/8848m), Aconcagua (Südamerika/6959m), Elbrus (Europa/5621m), Mount McKinley (Nordamerika/6193m), Kilimandscharo (Afrika 5895m) und Mount Vinson (Antarktis/4897m).

„Seven Summits“, sieben Kontinente, acht Expeditionen, bedeutet eine bergsteigerische, organisatorische und auch finanzielle Herausforderung. Über das Gelingen gibt das von Stingl mit dem Journalisten Thomas Treptow verfasste Buch detailliert Bericht. Die Abenteuer lesen sich spannend, unterhaltsam und lebendig, sind garniert mit tollen Fotos. Die Zahl der Nachahmer Jörg Stingls bei den „Seven Summits“ dürfte sich aus mancherlei Gründen in Grenzen halten.

Text: Uwe Köster
Redakteur Leipziger Volkszeitung

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