Schon in der Antike waren die Menschen auf der Suche nach dem höchsten Berg der Welt. Zuerst war es der Olymp, dann der Kilimanjaro und zeitweise sogar der Teide auf Teneriffa, der als höchster Gipfel galt. Später wurde der Chimborazo in den Anden und der erste Achttausender, der Dhaulagiri im Himalaya, entdeckt. Erst 1849 erbrachten Messungen, dass der Mount Everest der höchste Berg der Erde ist.
Lange Zeit vermutete man in Tibet noch einen höheren Berg, der in der verbotenen heiligen Region Amdo stehen könne.
Höhe
Die Höhe ist zunächst mal gar nicht so einheitlich definiert wie man meint. Für Bergeshöhen gilt meist ein Pegel als Referenzhöhe, im Allgemeinen ist das der Pegel des mittleren Meeresspiegels.
Im 19. Jahrhundert etablierten sich verschiedene Pegel als Referenzhöhen für die Landvermessung u.a. im russischen Kronstadt und in Amsterdam, der heutigen Bezughöhe für das NN, normal Null.
Die Messsysteme der verschiedenen Länder können sich auf unterschiedliche Nullpunkte, ja sogar auf verschiedene Meere beziehen. Auf diese Weise entstehen an den Ländergrenzen zum Teil Sprünge in den Höhenlagen.
Höchster Berg, gemessen von der Meeresoberfläche
Als höchster Berg der Erde gilt der Mount Everest, mit 8848m üNN. Genauer gesagt, er ist der höchste Gipfel über dem Meeresspiegel.
Diese Messmethode hat sich heute durchgesetzt. Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Messmethoden, die in der Folge unterschiedliche Gipfel zum Höchsten der Welt küren.
Höchster Berg, gemessen am Fuß
Wenn man als Bezugshöhe den Fuß des Berges nehmen würde, dann ist der Mauna Kea, auf der vulkanisch entstandenen Inselkette Hawaii, mit 10.205m der höchste Berg der Erde. Allerdings liegt ein großer Teil des Berges bis zu 6000m unter dem Meeresspiegel. Nur 4214m ragen aus dem Wasser.
Interessant, dass sein Nachbar, der niedrigere Mauna Loa, als der massenreichste und damit als der größte Berg angesehen wird. Gemeinsam bilden die beiden die Insel Big Island.
Falls man allerdings nur auf dem Festland messen würde, bricht der Damavand im Iran, 5671m hoch, alle Rekorde, denn der ragt 4700m aus dem Relief auf. Der Mount St. Elias in Alaska allerdings liegt nur 16km vom Meer entfernt und steht 5489m über seiner Umgebung.
Höchster Berg gemessen vom Erdmittelpunkt
Würde man die Höhe der Berge vom Erdmittelpunkt aus messen, dann überragt der Chimborazo in Ecuator mit 6384km, den Mount Everest um mehr als zwei Kilometer. In dieser Statistik folgt der Everest sogar erst auf Platz sechs.
Grund dafür ist die Abplattung der Erde, die durch die Rotation und die daraus resultierende Fliehkraft entsteht. Der Unterschied der Radien zwischen Pol und Äquator beträgt 21km. Wegen seiner Nähe zum Äquator ist der Gipfel des Chimborazo am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt. So gesehen ist der 6310m hohe Chimborazo der höchste Berg der Welt.
Es wird noch viel komplexer, wenn man nach weiteren Superlativen sucht, um den höchsten Berg der Welt zu finden.
Höchster Berg, gemessen am Nachbarberg
Diese Betrachtung bezieht sich auf die topographische Dominanz, das Maß dafür, wie frei ein Berg in der Landschaft steht. Es ist der Kilimanjaro, 5895m, der sich mehr als 3000m über die afrikanische Steppe erhebt und dessen nächster Rivale, der Mount Kenia, zwar etwa gleich mächtig aber deutlich niedriger ist und circa 500km entfernt liegt. Damit gilt der Kilimanjaro als der höchste freistehende Berg der Welt.
Der geographisch dominanteste Berg der Erde ist allerdings der Aconcagua, denn der wird erst in 16520km Entfernung von einem Berg im Himalaya übertroffen.
Höchster Berg gemessen nach Schartenhöhe
Als Schartenhöhe eines Berges, auch topografische Prominenz genannt, bezeichnet man den Höhenunterschied zwischen Gipfel und der höchstgelegenen Scharte, über die man einen höheren Gipfel erreichen kann.
Der prominenteste Gipfel ist der Mount Everest.