8000er

Nanga Parbat 2004

Nach intensiver Vorbereitung ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Wir brechen nach Pakistan zum „Schicksalsberg der Deutschen“ auf, dem Nanga Parbat.

Endlich im Karakorum
Die Expedition dauerte vom 16.Mai bis 15.Juli und führte uns von Islamabad 850km auf dem Karakorum Highway entlang bis nach Shilaz. Von dort ging es mit Jeeps ins Gebirge. Später unterstützten uns Träger und Mulis während eines viertägigen Marsches ins Nanga Parbat Basecamp, am Fuße der Diamir Flanke.

Camps versinken im Neuschnee
Bei anfänglich sehr schönem Wetter gelang es bereits nach kurzer Zeit das dritte der vier Hochlager auf 6500m Höhe einzurichten. Während der folgenden Ruhetage im Basislager planten wir schon den Gipfelversuch. Jedoch gab es einen Schlechtwettereinbruch mit starkem Schneefall, der acht Tage anhielt und die geleistete Arbeit am Berg fast vollständig zunichte machte.

Anschließend besserten sich die Bedingungen wieder, so dass wir einen Gipfelversuch wagen konnten. Allerdings lag jetzt enorm viel Schnee in den Wänden des Nanga Parbat, der das Vorankommen sehr erschwerte. Außerdem wurden die Zelte in allen Lagern durch die Neuschneemengen arg beschädigt, Lager 3 durch eine Lawine sogar regelrecht weggefegt.

Nachts am Gipfel
Nach vier Tagen harter Spurarbeit campierten wir in Lager 4 auf 7100m und brachen am nächsten Morgen um 1.30 Uhr zum Gipfel auf. Das Team wurde jedoch bald durch den tiefen Schnee von der idealen Aufstiegsroute abgedrängt, kämpfte sich aber mit extremem Einsatz trotzdem weiter nach oben. Erst um 21.00 Uhr standen dann endlich vier der sechs Expeditionsmitglieder bei Mondschein auf dem Gipfel des mit 8125m neunthöchsten Berges der Erde.

Tragik und Tod
Unser Gipfelerfolg wurde später durch den tragischen Absturz unseres Bergkameraden Günter Jung überschattet, der noch im Abstieg zu Tode stürzte.
Trotz des dramatischen Ausgangs der Expedition erreichte Günter mit der Besteigung seines Traumberges eines seiner großen Lebensziele. Er erfüllte sich mit dem Gipfelerfolg seinen Traum vom Nanga Parbat.
Mit Günter verlieren wir einen Freund, der mir erst während der Tour richtig vertraut geworden ist.

Buch
Die dramatischen Ereignisse sind noch einmal in dem aufregenden Buch „Nanga Parbat - Tragödie am Schicksalsberg“ nach zu erleben. Die detaillierte Schilderung über den Erfolg am Berg, den späten Absturz des Kameraden und die sich anschließende Suchaktion, lassen nachfühlen, wie eng Triumph und Tragik oft verwoben sind.

  • nanga parbat
    Pakistan 8125m