Seven Summits

Mount McKinley 2003

Am 27. Mai 2003 ging es nach relativ kurzer Vorbereitungszeit endlich zum höchsten Berg Nordamerikas. Die Besteigung des Mt. McKinleys, der sich als Berg Nummer vier in mein Seven Summits Projekt einfügt, war als Solobesteigung angelegt. Wirklich allein ist man an diesem Berg jedoch nie. Mit dem Erreichen des Gipfels in den Abendstunden des 04. Juni 2003 fand die Expedition ein erfolgreiches Ende.

Mit der Pulka durch Alaska
In Anchorage angekommen, wählte ich Magriets "Earth" B&B als Ausgangspunkt. Das Frühstück war lecker und das Haus gemütlich. Alles was man nicht aus Europa in die USA fliegen will oder darf, kann man in Anchorage noch einkaufen. Die Formalitäten waren am gleichen Tag erledigt und der zweistündige Transfer in den Mount McKinley Nationalpark von Magriet schnell organisiert. Am Nachmittag des nächsten Tages flog mich ein Kleinflugzeug auf den SO-Ausläufer des Kahiltna Gletschers und ich campierte dort eine Nacht.
Schlitten und Schneeschuhe könnte man sich sogar ausleihen, wobei ich glaube, Ski sind am Mt. McKinley auf alle Fälle die bessere Wahl.

Am Vormittag marschierte ich dann mit 15 kg im Rucksack und einem 25 kg schweren Schlitten im Schlepp bis circa eine Stunde unterhalb des Lagers auf 11.000ft. Die Wetterbedingungen waren am darauf folgenden Morgen wirklich nicht optimal. Wegen Neuschnees und schlechter Sicht beschloss ich, einen Ruhetag einzulegen und ging erst in der Frühe des 02. Juni 2003 weiter. Im Lager auf 11.000ft. ließ ich meine Schneeschuhe zurück und stieg über steilere aber unschwierige Passagen bis zum Nachmittag hinauf ins Medical Camp, auf 14.200ft.

Solo zum Gipfel
Im übrigen spielt die Uhrzeit während der Sommermonate keine Rolle, denn es ist auch nachts so hell, dass man den gesamten Tag lang gefahrlos unterwegs ein kann. Einschränkungen bringen eher die Temperaturen, die nachts und am Morgen schon empfindlich unter minus 20°C liegen können.
Die Kälte war dann auch der Grund, warum ich nach einem weiteren Ruhetag zur Akklimatisation, erst am 04. Juni 2003 um 11.00 Uhr zum Gipfel aufbrach. Ohne Gepäck für ein weiteres Hochlager, nur mit warmen Daunensachen im Rucksack, stieg ich bis 14.00 Uhr in das Lager auf 17.000ft. und weiter bis 19.00 Uhr auf den Gipfel. Das Wetter war phantastisch und klar aber windig. Bei immer noch strahlendem Sonnenschein während des Abstiegs, erreichte ich um 23.00 Uhr das Ausgangslager auf 14.200ft.

Schlechtwettereinbruch
In den beiden aufeinander folgenden Nächten schneite es bedeutende 50 bzw. 80 cm. Damit war die Hoffnung, eine weitere Route am McKinley zu klettern unter Neuschnee begraben. Die umliegenden Couloirs waren einfach zu stark durch Lawinen gefährdet. Zwei Tage habe ich noch gebraucht, um den Weg durch Spaltengewirr und Tiefschnee zurück zur Air Base zu bahnen. Da die Piloten der lokalen Fluggesellschaft bis in den späten Abend hinein starteten, konnte ich noch am selben Tag ausfliegen und damit bereits am 07. Juni 2003 wieder Talkeetna erreichen.

Das Wetter war ausgesprochen gut für einen schnellen Erfolg. Besser ist es jedoch mehr Zeit für die Bergbesteigung des Berges einzuplanen, denn Schönwetterperioden wechseln ständig mit Schlechtwetterphasen ab. Das nötige Glück gehört eben dazu.

  • mckinley
    Nordamerika 6193m

Gipfeltag: 04.06.2003