Seven Summits

Mount Vinson 2005

Diese Expedition führte uns zu einem der entlegensten Plätze dieser Erde, in die Antarktis. Noch vor wenigen Jahren hätte ich es kaum für möglich gehalten, den siebenten Kontinent zu bereisen, um dort den höchsten Berg zu besteigen. Das war lange Zeit eine Träumerei. Nun ist ein ganz besonderes Abenteuer daraus geworden.

Südlich 80 Grad
Am 30. November brachen wir nach Chile auf. Von Punta Arenas, der größten Stadt in Patagonien, flog uns eine riesige Transportmaschine in die Antarktis. Nach fünf Stunden Flug und einer aufregenden Landung auf einer natürlichen Eisfläche erreichte das Team die Basis Patriot Hills. Nun lag der Ausgangspunkt für unsere weiteren Unternehmungen bereits südlich des 80. Breitengrads.
Eisige Stürme zwangen zunächst zum Warten auf besseres Wetter. Anschließend ließen wir uns mit einem Kleinflugzeug zum Fuße der Ellworth Mountains bringen. Hier errichteten wir das erste Lager und setzten am folgenden Tag den Aufstieg mit Ski und Pulka, einem speziellen Schlitten, fort. Um noch näher an das Vinson Massiv heran zu kommen, wurde der Platz für das Hauptlager erst auf 2770m Höhe geebnet. Von hier aus wollten wir den Gipfel versuchen.

Kälterekord
In den folgenden fünf Tagen wehrten wir uns gegen die gefürchteten antarktischen Stürme, die sich bis zum Blizzard steigerten. Das Zelt gruben wir in den Boden ein und bauten Schneemauern zum Schutz. Erst als der Orkan sich legte, war an die Besteigung des höchsten Berges der Antarktis zu denken. Am 14.12. brachen wir um 13.45 auf und standen 23.15 auf dem 4897m hohen Gipfel. Allein die herrliche Aussicht entschädigte für die extremen Temperaturen von minus 41 Grad Celsius. Alle hohen Berge der Ellworth Kette lagen in strahlendem Sonnenschein. Der Blick schweifte über einen fantastischen Kontinent, wo am Horizont die Eismassen den Himmel berühren. Die gigantische Weite der Antarktis lag direkt unter uns.

Flucht aus dem ewigen Eis
Ein paar Stunden später waren wir mit den Ski bereits wieder zurück im Hauptlager.
Das Wetter war aber nur einige Tage stabil und wir nutzten diese Zeit, um zur Basis zurückzukehren. Erst nach einem weiteren Tag Wartezeit und aufkommendem Sturm der unseren Abflug noch einmal in Frage stellte, holte uns das Transportflugzeug am 18.12. zurück nach Punta Arenas.

  • vinson
    Antarktis 4897m

Gipfeltag: 14.12.2005